Die lukrative Windkraft: Eine Geldquelle für Grundbesitzer
Wo in Deutschland verdienen Grundbesitzer am meisten Geld pro Quadratmeter? In den exklusiven Lagen der Großstädte? Nicht unbedingt. Mehr dazu erfahren Sie hier!
Wo in Deutschland verdienen Grundbesitzer am meisten Geld pro Quadratmeter? In den exklusiven Lagen der Großstädte? Nicht unbedingt. Mehr dazu erfahren Sie hier!
In den exklusiven Lagen der Großstädte? Nicht unbedingt. In der norddeutschen Tiefebene können Spitzenpachten für Windkraftanlagen erzielt werden, dank des kräftigen und häufigen Windes: bis zu 100.000 Euro pro Windrad und Jahr.
Für weniger windige Standorte sind die Pachten zwar niedriger, bei etwa 25.000 Euro pro Jahr. Dennoch gelten Pachten zwischen 50.000 und 70.000 Euro pro Windrad und Jahr als "gute Mittelwerte", so die Deutsche Energie-Agentur (Dena) in Berlin, die vom Bund und der Wirtschaft betrieben wird, um den Ausbau von Windenergie voranzutreiben.
Dementsprechend begehrt sind Grundbesitzer, deren Flächen in den so genannten Vorrangflächen für die Nutzung von Windenergie liegen. Ein regelrechter Wettbewerb um Pachtverträge ist entbrannt, erklärt Joachim Wierlemann vom hessischen Landesverband Windenergie, einem Lobbyverband für den Ausbau von Windenergie. Es gibt sogar Fälle, in denen Grundbesitzer die Landwirtschaft aufgegeben haben, um das Land für die Windkraftnutzung zu verpachten.
Das Fundament eines etwa 200 Meter hohen Windrads beansprucht eine Fläche von 15 bis 20 Quadratmetern. Doch das ist nicht alles: Zusätzlich benötigt wird Platz für den Kran, eine Zufahrt und die Verlegung von Kabeln, oft entlang von Wirtschaftswegen.
Diese Flächen müssen sich in einem Vorranggebiet befinden, Naturschutzauflagen erfüllen und einen Mindestabstand zu Wohngebieten einhalten. Insbesondere um diesen Mindestabstand gibt es viel Kontroverse. Kein Wunder, denn die Windräder werden immer größer und mächtiger. Kritiker argumentieren daher, dass auch die Mindestabstände zu Wohngebieten entsprechend größer sein sollten.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantiert den Betreibern von Windkraftanlagen eine gleichbleibende Einspeisevergütung über Jahrzehnte, die von den Stromkunden über den Strompreis finanziert wird. Während Wierlemann vorsichtig darauf hinweist, dass die Politik dies vielleicht besser hätte steuern können, sind andere deutlicher. Dena-Chef Stephan Kohler spricht von einer Fehlentwicklung. Solch hohe Pachten wie bei den Windrädern könne ein Landwirt niemals mit dem Anbau von Getreide auf einem Hektar Land verdienen. Für einen Strommast auf seinem Feld erhalte ein Bauer eine Entschädigung im niedrigen Tausenderbereich.
Kohler kritisiert die übermäßigen Pachten für Windräder als nicht mehr gerechtfertigt. "Diese Pachten sind nur möglich, weil die Investoren durch das EEG eine so hohe Einspeisevergütung für so lange Zeit garantiert bekommen. Hier muss mehr Wettbewerb herrschen.